Wie finde ich inneren Frieden, wenn außerhalb das Gegenteil herrscht?

Gerade ist es nicht einfach, sich auf die schönen Seiten des Lebens zu konzentrieren. In so vielen Teilen der Welt herrscht Krieg und auch um uns herum ist die Welt nicht immer friedlich. Streit, Hetze, manchmal Missgunst finden sich in Socail Media oder im echten Leben. Mir macht das ehrlich gesagt zu schaffen. Und trotzdem möchte ich mich mir den (inneren) Frieden nicht nehmen lassen. Oder zumindest immer wieder zu ihm zurückkehren. Ein paar Ideen, wie das gelingen kann…

Nachrichten dosieren: Es geht nicht darum, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen, aber übermäßig Nachrichten zu konsumieren, lässt uns eher den Glauben daran verlieren, dass die Menschheit vernünftig ist und nimmt uns die Kraft, das zu gestalten, was wir gestalten können. Oder stumpft uns ab. Wir gewöhnen uns an den Horror und denken, Krieg und Elend wären normal. In der Zeit, in der wir Nachrichten lesen oder schauen oder gar die Diskussionen unter Posts auf Social Media lesen, können wir nichts für eine bessere Welt tun. Und da gibt es immer genug, was wir gestalten können. Also besser nur einmal am Tag für eine halbe Stunde, lieber mittags (psychologisch angeblich am wenigsten belastend) als nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen informieren, als allen Krisen dieser Welt zu viel Raum im Alltag geben.

Aktiv werden: schreckliche Ereignisse erschüttern uns und bringen unseren Glauben an das Gute im Menschen ins Wanken. Und wir fühlen uns ohnmächtig. Aber etwas Handlungsspielraum haben wir immer, auch wenn wir keine Katastrophe rückgängig machen können. Dennoch können wir spenden, Zeit oder Geld, können Initiativen unterstützen, etwa gegen Mobbing oder Gewalt, Kaufentscheidungen treffen, die für mehr Gerechtigkeit sorgen, weise wählen, aufklären, eine Kerze anzünden oder ein Gebet sprechen, eine Petition unterschreiben, Betroffenen zuhören. Leider ist die Macht auf der Welt nicht optimal verteilt. Und trotzdem ist niemand komplett ohnmächtig.

Abgrenzen von denen, die Unfrieden stiften: Zugegeben, ich gehe Konflikten auch mal aus dem Wege, weil ich mir Frieden wünsche, aber das ist oft ein scheinbarer Frieden, weil der Ärger dann in mir weiter gärt. Mittlerweile versuche ich daher Probleme schnell zu klären. Aber ich überlege mir sehr genau, welche Baustelle meine ist. Streit kann hilfreich sein, aber Streit suchen ist destruktiv. Es gibt nur wenige Menschen, mit denen wir Zeit verbringen „müssen“. Und wenn Beziehungen uns den inneren Frieden kosten, sollten wir uns aus diesen Beziehungen lösen oder den Kontakt reduzieren.

Frieden schenken: gute Taten sind ansteckend. Es gab mal ein Experiment, bei dem herauskam, dass sich jede freundliche Geste vervielfacht. Wenn wir jemanden anlächeln, jemanden vorlassen oder in irgendeiner Form helfen, machen wir nicht nur uns und den anderen ein Stück glücklicher, sondern sorgen dafür, dass die freundlichen Gesten an den Nächsten weitergegeben werden. Wenn wir schauen, wie wir in unserem nahen Umfeld oder den Leuten, denen wir zufällig begegnen, Gutes tun können, wenn wir freundlich und aufmunternd sind, bauen wir mit an einer friedlicheren Welt. Wer weiß, wenn einer nach dem anderen mitmacht, ist der Unfrieden irgendwann doch in der Minderheit.

Den Fokus auf das Gute lenken: wir brauchen Vorbilder und Zuversicht, damit wir überhaupt daran glauben, dass die Dinge gut werden können. Ohne Zuversicht haben wir auch kaum Motivation, etwas zu ändern. Wenn uns der Unfrieden in der Welt, egal ob weit weg oder nah, runterzieht, dann hilft es, sich anzuschauen, was alles Gutes in der Welt passiert, wie viele Menschen sich engagieren. Wenn wir uns alles Engagement, alle guten Initiativen wegdenken würden, sähe die Welt deutlich dunkler aus.

Den inneren Frieden nicht vom äußeren Frieden abhängig machen: Egal welcher Sturm im Außen tobt, wenn wir innerlich ruhig sind, kann uns nichts den Frieden nehmen. Viktor Frankl, ein österreichischer Psychologe, der mehrere Konzentrationslager überlebte, hat den Abgrund der Abscheulichkeit gesehen und hat sich dennoch von niemandem die eigene Würde nehmen lassen. Zum Glück brauchen die wenigsten von uns so etwas Grausames durchstehen und dennoch reicht so oft, eine blöde Bemerkung von jemandem und der innere Frieden ist für ein paar Stunden dahin. Wenn wir den inneren Frieden finden, der weder von den äußeren Umständen noch von irgendeinem anderen Menschen abhängt, werden wir wirklich frei. Davon bin ich noch weit entfernt, aber hin und wieder bekomme ich eine Ahnung davon.

Vertrauen bewahren: Das ist nicht immer einfach und manchmal stelle ich mir vor, wie ein Alien auf uns Menschen runterschaut und zu dem Schluss kommt, dass wir keine schützenswerte Spezies sind. Rein objektiv betrachtet, liefern wir dafür genug Argumente. Und dennoch glaube ich daran, dass wir im Grunde gut sind und das Gute wollen. Dass am Ende das Gute und der Frieden siegt. Und dass es noch mehr als diese Welt gibt und ganz besonders die noch ihren Frieden finden, die hier keine Chance auf ein guten Leben hatten. Naiv? Vielleicht, aber ohne das Prinzip Hoffnung könnten wir uns gleich den Aliens ergeben, wenn es denn welche geben würde.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel inneren Frieden, auch wenn die Welt nicht friedlich ist. Vielleicht können wir alle ein Stück mit dazu beitragen, dass die Welt friedlicher wird, wenn wir bei uns und in unserem Umfeld anfangen. Bei aller manchmal gesunden Abgrenzung gegenüber dem Elend dieser Welt, wäre es genauso fatal, wenn wir nur noch um unser eigenes Befinden kreisen würden und kein Mitgefühl mehr für die Menschen in Not hätten.

Deine Daniela alias Marie Adams

Und falls du dich unter Einbeziehung der Erkenntnisse der Positiven Psychologie und christlichen Prinzipien stärker mit dem inneren Frieden beschäftigen möchtest, könnte dir das Buch „Näher zu mir, näher zu dir“ von Stephanie Spöth (Sytemischer Coach) und mir weiterhelfen. In diesem Journal gibt es neben jeder Menge Inspiration auch ein Zwölf-Wochen-Programm für deine Morgen oder Abendroutine, in dem wir viele wichtige Themen wie Freiheit, (Selbst)liebe und eben auch inneren Frieden behandeln. Mit Gedanken dazu, Reflexionsfragen und ganz viel Raum für deine eigenen Gedanken. Für alle, die das 6-Minuten-Tagebuch lieben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert